Friedwald soll Ende Oktober eröffnet werden

Kreis erteilt Genehmigung für die im Forst zwischen Meerholz und Hailer geplante alternative Bestattungsanlage

Die Errichtung eines Friedwaldes in Gelnhausen steht unmittelbar bevor. Wie Bürgermeister Thorsten Stolz berichtet, hat der Landrat des Main-Kinzig-Kreises als zuständige Behörde mit Schreiben vom 5. September die Genehmigung erteilt. Die Eröffnung von Friedwald sei nun für Ende Oktober 2007 geplant.
"Ich freue mich, dass der Errichtung des Friedwaldes als Waldbestattungsanlage endlich so gut wie nichts mehr im Wege steht. Der Main-Kinzig-Kreis hat dieses Projekt für die Barbarossastadt stets sehr konstruktiv begeleitet", so der Rathauschef. Diese positive Grundhaltung hätte er sich von so manchem Stadtverordneten in der Vergangenheit gewünscht. "Dann hätten wir uns eine zeitliche Verzögerung und unnötigen Ärger sparen können", betont das Stadtoberhaupt.
GT, (gt).
Deutschlandweit gibt es zum jetzigen Zeitpunkt 19 Friedwälder. Mittlerweile haben dort rund 5500 Bestattungen stattgefunden. Friedwälder befinden sich beispielsweise auf der Insel Rügen, im Odenwald, der Lüneburger Heide, und dem Reinhardswald. Der Begriff "Friedwald" orientiert sich am Bestattungsort und kennzeichnet sich dadurch, dass die Grabstellen naturbelassen sind und keiner Pflege bedürfen.
Thorsten Stolz zeigt sich zuversichtlich, dass der Friedwald in Gelnhausen von vielen Menschen in der Region angenommen wird. "Wir haben seit Monaten viele Anfragen von Interessierten und Familienangehörigen, die sich im Rathaus erkundigen, wann der Bestattungswald in Gelnhausen endlich eröffnet", berichtet er.
Der Friedwald solle im Forst zwischen Hailer und Meerholz in unmittelbarer Nachbarschaft zum vorhandenen Waldfriedhof auf rund 50 Hektar errichtet werden. "Dies bedeutet aber nicht, dass sofort die gesamte Fläche genutzt wird. Der Friedwald wird schrittweise erweitert, bis zu einer maximalen Bestattungsfläche von 50 Hektar", kündigt der Bürgermeister an.
Mittlerweile seien Bestattungswälder für immer mehr Menschen Alternativen zu den traditionellen Friedhöfen. Unabhängig von jeder religiösen Überzeugung sei die Bestattung eines Menschen etwas sehr persönliches und werde auch in Zukunft zu einer weiteren Veränderung der Bestattungskultur führen.
Thorsten Stolz berichtet, dass die Genehmigung des Friedwaldes aber auch an einige Auflagen geknüpft sei, die in einem solchen Fall aber "völlig normal" seien. So dürfe beispielsweise die Einfriedung der Waldfläche nicht durchgängig sein und eine bestimmte Höhe nicht überschreiten, damit der freie Zutritt des Wildes und der Wildwechsel gewährleistet sind. Auch habe die Kommunalaufsicht der Stadt Gelnhausen bereits vor einigen Wochen mitgeteilt, dass bei der Ausschreibung und Vergabe des Projektes an die Firma Friedwald keinerlei Beanstandungen oder gar Rechtsverstöße aufgetreten seien. "Die Kommunalaufsicht hat der Verwaltung eine saubere Arbeitsweise bestätigt", so Stolz.
Bevor der Friedwald Ende Oktober offiziell eröffnet werden soll und in den nächsten Wochen noch ein paar Vorbereitungs- und Abschlussarbeiten erfolgen, müsse der Friedwald allerdings noch eine Hürde nehmen. Die Stadtverordnetenversammlung muss in den nächsten Wochen der Friedhofsordnung für die Waldbestattungsanlage ihre Zustimmung erteilen. "Dann wird sich einmal mehr zeigen, welche Fraktionen für die Schaffung einer Waldbestattungsanlage in unserer Stadt und somit auch an einer Entscheidung zu Gunsten Gelnhausens tatsächlich Interesse haben", so der Rathauschef.

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