Wasserversorgung bei Trockenheitsnotständen sicherstellen

CDU-Chef Litzinger: Früher an später denken

CDU-Fraktion stellt Antrag in der Stadtverordnetenversammlung auf Erlass einer Gefahrenabwehrordnung, um auf Trockenheitsnotstände bei Wasserknappheit vorbereitet zu sein.

Mit den heißen Frühsommertagen und dem Anblick von trockenen Gärten und Wäldern sind die Erinnerungen an die Dürresommer der Jahre 2018 bis 2020 wieder präsent - mit all den schmerzhaften Folgen für die Natur.

Vor diesem Hintergrund ist ein verantwortungsvoller Umgang mit dem kostbaren Gut Wasser besonders wichtig. Daher legt die CDU in der kommenden Stadtverordnetenversammlung einen Antrag zum Erlass einer Gefahrenabwehrverordnung vor. Sie soll dazu dienen, dass bei Notständen in der Wasserversorgung der Verbrauch von Trinkwasser verantwortungsvoll priorisiert wird.

„Wir möchten hier dem Beispiel vieler Gemeinden in Hessen folgen, wie zum Beispiel Usingen oder Hanau. Bereits im Juni haben die ersten hessischen Gemeinden den Trinkwassernotstand ausgerufen. Es geht darum, dass wir für den Ernstfall vorbereitet sind. Die Auswirkungen der langanhaltenden Hitzeperioden der letzten Jahre werden immer deutlicher. Die Trockenheit unserer Wälder und die damit einhergehenden Schäden sind mittlerweile für jeden sichtbar. Für uns ein Zeichen: Wir müssen mit der wertvollen Ressource Trinkwasser sensibler und verantwortungsvoller umgehen“, erklärt Christian Litzinger.

Die Kreiswerke Main-Kinzig haben bereits eine „Wasserampel“ eingeführt, um den Bürgern die Verfügbarkeit von Trinkwasser aus ihren Gewinnungsgebieten und dem Fremdbezug aufzuzeigen. Die „Wasserampel“ ist auf der Internetseite der Kreiswerke einsehbar und soll im Vorausblick auf den jeweils nächsten Monat mithilfe eines optischen Signals verdeutlichen, ob mit Engpässen zu rechnen ist.

Mit dem Hitzesommer 2018 hatte die Situation ihren Lauf genommen. Bis heute sind die Grundwasservorräte nicht wieder auf ihr übliches Maß gestiegen. Herausforderungen wie Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Landflucht, Flächenversiegelung, wasserintensive Produktion von Landwirtschaft und Industrie sowie ein verändertes Konsumverhalten verschärfen das Problem zusehends. Zusätzlich ist in der Sommerzeit parallel zu den sinkenden Grundwasserständen auch ein stark steigender Wasserverbrauch zu verzeichnen. Im Durchschnitt stieg der Verbrauch zuletzt demnach um mehr als 30 Prozent. Diese großen Mengen könnten auf Dauer keinesfalls ausgeglichen werden.

Und leider füllen sich die Reservoirs im Boden auch nicht direkt nach einem Regenschauer wieder. Die vorhandenen Niederschlagsmengen stammen zudem häufig aus Starkregenfällen, die kaum einen Beitrag in der Grundwasservorratshaltung leisten. Das liegt zum einen daran, dass das Wasser nicht so schnell im Boden versickern kann, wie es auftrifft, weshalb es bei Starkniederschlägen einfach abfließt. Zum anderen saugt die Vegetation das Wasser auf und lässt es gar nicht erst bis zu den Grundwasserschichten vordringen. Zudem ist der Main-Kinzig-Kreis ein niederschlagsarmes Gebiet.

„Eine Gefahrenabwehrverordnung fordert die Bevölkerung bei Notständen auf, den Verbrauch von Trink- und Brauchwasser deutlich zu drosseln und Verschwendung zu verhindern. Sie ist damit ein sinnvolles Instrument zum Schutz der Trinkwasserversorgung und der Natur“, erläutert CDU-Stadtverordnete und Ortsvorsteherin Nina Stenzel. „Unser Antrag sieht vor, dass der Magistrat noch in diesem Jahr eine entsprechende Verordnung für unsere Stadt ausarbeitet und zur Verabschiedung durch die Stadtverordneten vorlegt.“ 

Im Falle einer akuten oder absehbaren Trinkwasserknappheit soll zum Beispiel die Bewässerung von Rasenflächen oder die Befüllung privater Schwimmbecken sowie Zisternen aus Trinkwasserleitungen stark verringert werden. Diese Sparmaßnahmen sollen ausschließlich in Notstandszeiten gelten, um die Versorgung zu sichern.

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